30.06.2018 / 14. Hasten Historic “Rund um das Werkzeugmuseum “ / Remscheid

Legendäre Orientierungsfahrt im (bergischen) Land der Kamele.

Die Hasten Historic in Remscheid nennt sich Oldtimer-Ausfahrt, ist aber eine relativ klassische Orientierungsfahrt mit trickreichen Chinesen- und insbesondere Kartenaufgaben. Da der ACBL weder dem ADAC angeschlossen ist,  noch an irgendeinem Cup oder z.B. einer Ori-Serie teilnimmt, ist man auch bei der Ausgestaltung der Regeln sehr frei. Den besonderen Charakter dieser Verstaltung macht die Streckenführung im Bergischen Land, das sehr gemischte Teilnehmerfeld sowie die sehr speziellen Ori-Aufgaben aus. Gerade der geschickte Einbau von Negativkontrollen mit Chinesen aber auch besetzten DKs, die negativ sind, wird hier perfektioniert. Je Veranstaltung gibt es immer mindestens eine dieser Negativ-DK, wo man  – auch das eine Besonderheit – einen Kamelstempel bekommt, der einem sofort zeigt: das war ein Fehler. Die Streckenposten haben an diesen Stellen auch immer viel Spass beim Stempeln 🙂

30.06.2018 Hasten Historic – 14. Oldtimer Ausfahrt „Rund um das Werkzeugmuseum“
Veranstalter:  Automobilclub Bergisch-Land e.V.
Team: Jörg Hofmann / Frank Schäfer auf Volkswagen Golf 1 GTI „Pirelli“

Start der 14. Hasten Historic war wieder auf dem Firmengelände von CA Picard im Morsbachtal, wo es in der Kantine auch das Frühstück gibt. Insgesamt 83 Starter hatten sich gemeldet, davon jeweils ca. die Hälfte in der touristischen und der tourensportlichen Klasse.  Insbesondere die „einfacheren“ Klassen wie Wandern, Ausfahrt, etc. sind ja derzeit recht beliebt. Die Tourensportliche Klasse macht aber den eigentlichen Markenkern der HH aus. Start erstes Fahrzeug um 09:01 Uhr und das Roadbook bekommt man auch erst direkt am Start. Wir waren um 09:45 Uhr dran und danach ging es erst einmal zum Halt auf den nächsten Parkplatz um das Kartenmaterial zu studieren. Das Regelment der HH ist recht einfach gehalten: alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist, d.h. auch kein Einbahnstrassensystem, Kreuzen erlaubt, gegen Pfeile fahren geht, etc. – Punkte gibt es sehr viele, diese können auch nach Natur angefahren und verlassen werden.

Direkt im ersten Fahrauftrag gab es bereits zwei dieser kleinen und kleinsten Punkte neben der Strecke zu finden. Dieses Jahr waren die Punkte besonders klein –  ohne Lesebrille und Lupe geht hier gar nichts. Geht das so weiter, braucht man bald ein Mikroskop 🙂  Danach dann eine Schleife durch den Remscheider-Stadtteil „Hasten“ mit dem Werkzeugmuseum. Das ist hier auch Tradition.

Im weiteren Verlauf wurde dieses Jahr, bei schönstem Oldtimerwetter, eine wunderschöne Streckenführung geboten. Im Umfeld der Städte dominiert eher Industriekultur (das Bergische Land wurde sehr früh industrialisiert, davon zeugen noch viele alte Gebäude  und Flurbezeichnungen wie Kleinenhammer, Steffenshammer, Stollen, Mühle, etc.) und weiter draussen gibt es im Bergischen dann fast alpinen Charakter (lustige Ortsnamen inklusive: Vorderhufe, Hinterhufe, Lammfuß, Krähenbach, Ente, Rattenberg – ziemlich tierisch…) . Hier wird auch dem Fahrer einiges geboten!

Dies gilt auch für die Ori-Aufgaben, u.a. dieses Mal mit dabei:

  • diverse kleine rote Punkte neben der Strecke, oder sogar auf einer Brücke „über der Strecke“
  • Wendekontrolle
  • Überlappungen in der Karte
  • Überlappung zwischen Chinese und Karte
  • Mehrfach-Umfahrung von Kreisverkehren
  • ein langes Chinesenlabyrinth mit diversen DKs

Nicht zu vergessen, die Kamelprüfung, in die wir auch dieses Mal natürlich reingefallen sind. Auf dem Parkplatz des Freibades Dhünn stand gut sichtbar eine DK und der Parkplatz musste auch angefahren werden. Allerdings stand die DK 60 Meter von der Einfahrt entfernt. Nach Fahrauftrag musste man aber nach 30 Meter schon wenden. Tja, wer lesen kann, ist im Vorteil. Das ist so besonders, man rechnet einfach nicht damit, auch wenn man ja eigentlich weis, das sowas kamelmäßiges kommen kann….

   

Zieleinfahrt und Siegerehrung sind nach 1-jähriger Pause wieder im AlleeCenter in Remscheid. Dort hat man mittels Essensgutschein die Möglichkeit, eines der diversen gastronomischen Angebote zu nutzen. Also weder Landgasthof noch Autohändler. Mal was anderes und durchaus gut gelöst.

    

Siegerehrung gibt es pünktlich gegen 19 Uhr.  Da wir noch nicht damit gerechnet hatten und noch mit einem Glas Wein unterwegs waren, hatten wir den Aushang nicht gesehen und warteten gespannt auf die mündlich vorgetragenen Platzierungen. Abgesehen von den Zeitprüfungen  und dem „Kamel“ waren wir doch recht stolz, die diversen Fallen und Punkte gesehen zu haben, also ein gutes Gefühl. Es kam, wie es kommen musste. Alte Beifahrerregel: Gutes Gefühl – schlechtes Ergebnis und vice versa! Das sollte vielleicht mal psychologisch untersucht werden 🙂 Also, keine Platzierung unter den TOP4  in der Klasse… nothing. Da waren wir dann doch ein wenig enttäuscht und machten uns auf den Heimweg. Im Nachgang konnte mir der Fahrtleiter per Email unsere Fehler erläutern, ein toller Service. Neben dem Kamelinkasso hatten wir noch einmal kürzeste Strecke nicht gesehen und zweimal die durchaus erkannte Überlappung falsch umgesetzt. Hier zeigt sich die Besonderheit der Regel „Interpretieren Sie die drei Abbildungen als eine Karte“. Da ist dann ggf. ein anderer roter Strich oder Punkt näher dran – denn die Striche waren nicht nummeriert und Gegenläufigkeit auch erlaubt. Chapeau. Trickreiche Ori, umgesetzt mit wenigen Grundregeln und alles sauber und wasserdicht.

    

Fazit: Einzigartige Veranstaltung mit besonderem Ori-Charakter und sehr schönem Streckenverlauf. Wer TS-Klasse wählt sollte etwas (mehr) Ori-Erfahrung mitbringen, aufgrund der schönen Strecke sind Anfänger in der T-Klasse aber wohl auch gut aufgehoben. Sehr schnelle Auswertung und Siegerehrung und gute „Nachbetreuung“ durch den Fahrtleiter im Nachgang der Veranstaltung! Wir sind gerne wieder dabei!

http://hasten-historic.acbl.de/news/14-hastenhistoric-30062018

Hier noch ein Bericht vom MSC Dülken:
https://www.mscduelken.de/berichte-2018/hasten-historic/

 

2 Antworten auf „30.06.2018 / 14. Hasten Historic “Rund um das Werkzeugmuseum “ / Remscheid“

  1. Wieder ein sehr guter Bericht. Kompliment. Aber 2 Anmerkungen:

    1. Ich bin ein absoluter Gegner von Negativkontrollen. Die Kontrollen dienen doch nur dazu, festzustellen, ob die Teilnehmer die vom Veranstalter vorgesehene Strecke auch absolviert haben. Dazu benötigt der Veranstalter aber keine Negativkontrollen. Das ist aus meiner Sicht nur „Verar…ung.

    2. Eine Siegerehrung ohne vorherigen Ergebnisaushang geht garnicht. Das ist mehr als ein Abzug in der B-Note. Wie soll der Teilnehmer denn kontrollieren, ob der Veranstalter nicht irgendwo einen Fehler, und sei es nur einen Übertragungsfehler (kommt immer wieder vor und ist auch normal) gemacht hat?

    1. Hallo Herr Ilemann,
      danke schön.
      Dazu zwei Ergänzungen
      ad 1): kann man so sehen, bei der Hasten Historic weis man aber vorher, was einen erwartet. Wie geschrieben, das gehört da zur DNA der Veranstaltung. Wenn Sie sich mal die Kamelaufstellung dieses Jahr anschauen… Bild ist ja oben mit drin… ja, das ist schon sicherlich eine Falle.
      ad 2): im Nachgang der Veranstaltung hat sich ergeben, dass es offenbar doch einen Aushang der Ergebnisliste gab, den wir aber nicht gesehen haben. Tatsächlich gab es aber keine Zeitspanne zwischen Aushang und Siegerehrung, um das in Ihrem Sinne (sehe ich auch so) zu überprüfen. Die Siegerehrung war im AlleeCenter in einem öffentlichen Bereich, also da liefen rundherum auch Passanten, Kunden, etc. rum. Als wir zum Ort des Geschehens kamen, war die Siegerehrung schon im vollen Gange und ich wüsste nicht, wo da der Aushang war. Musterbordkarten und Musterlösungen sind vorbildlich, gibt es aber (erst) im Nachgang im Internet. Aus meiner Sicht ist das der „Preis“ für eine schnelle Siegerehrung.

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